Mit zwei Texte der
Künstlerin selber habe ich begonnen, die in klarer und unmissverständlicher
Sprache ihre kämpferische Position bestimmt, die einer Künstlerin,
die eigenständig ist, und ihre Position ganz bewusst dort eingenommen hat,
wo gute Künstler immer sitzen, also - um es ein wenig sanfter auszudrücken
- ‚zwischen den Stühlen’. Gerecht ist ein solches Schicksal
nie, deshalb hat Maria Lassnig auch ein versöhnliches Fragezeichen am Ende
ihrer Philippika gesetzt.
Doch heute sind wir
hier zusammengekommen, um Sie, liebe Frau Lassnig, zu ehren und um ein wenig
dazu bei zu tragen, dass dieses Gefühl von langjähriger
Geringschätzung durch die Kunstöffentlichkeit sich endgültig
auflösen möge.
Hier sind Sie unter
Freunden und Verehrern und außerdem hat sich die Situation zum Glück
seit 1993, als sie das schrieben, doch kräftig geändert: Manch ein
damals noch Blinder ist inzwischen sehend geworden und hat das
außerordentliche Werk dieser Malerin erkannt. Maria Lassnig hat diese
1996 einmal so charakterisiert: Einer, der einen Turm von Wörtern
heraufklettert, um zur Kunst zu kommen. (1996)
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