Machen wir einen
großen Sprung vorwärts, denn eine solchen Laudatio kann eine
Monografie nicht ersetzen:
Als ich gerade das
Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes
verlassen hatte und kurz bevor mein lieber Studienkollege Toni Stooss meine
Nach-Nachfolge angetreten hatte, kam 1978 Maria Lassnig nach Berlin. Dort sind
wir uns leider nur einmal begegnet, anschließend an eine
Ausstellungseröffnung bei dem Sammler Reinhard Onnasch. Danach folgte
wieder New York und dann ein - fast möchte man sagen - geregeltes
Professorenleben in Wien, wohin sie 'aus dem Exil(?)' wieder
'zurückwanderte'.
Der Dialog mit dem
Körper geht weiter, er wird immer malerischer, immer vertiefter:
Ich trete
gleichsam, nackt vor die Leinwand, ohne Absicht, ohne Planung, ohne Modell,
ohne Fotografie, und lasse geschehen. Doch habe ich einen Ausgangspunkt, der
aus der Erkenntnis entstand, dass das einzig wirklich Reale meine Gefühle
sind, die sich innerhalb des Körpergehäuses abspielen:
physiologischer Natur, Druckgefühl beim Sitzen und Liegen, Spannungs- und
räumliche Ausdehnungsgefühle - ziemlich schwierig darstellbare Dinge.
Und sie zitiert
anschließend Kafka mit: Das einzig Reale ist der Schmerz.
(1980)
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